Hallo,
bei mir war es eine Zufallsdiagnose. Ich war eigentlich beim Neurologen wegen Karpaltunnelsyndrom, musste zur Kernspinuntersuchung, anschließend in die Uniklinik Homburg zur Liquoruntersuchung. Mir war, weil jeder mich bedenklich ansah, mir aber nichts sagte, ziemlich mulmig! Nach der Kernspin sagte der Arzt nur "es ist kein Hirntumor!" Dann hab ich mir Informationen gesucht: wozu macht man eine Liquoruntersuchung? Da wurde mir noch mulmiger.
Im Warteraum der Uniklinik begegnete mir eine junge Frau mit 2 Krücken bis unter die Achseln. Sie zog die Beine hinter sich her, war sehr gut gelaunt und erzählte mir, sie habe seit einigen Jahren MS. Jetzt sei sie 25, aber sie habe eine aggressive Form. Das hätte ich ja ganz offensichtlich nicht!
Man hat mir dann endlich die Diagnose mitgeteilt. Es könne sein, sagte mein Neurologe, dass ich die Krankheit schon 30 Jahre hätte. Das war 2000, ich war damals 55 Jahre alt.
Zu meinem Glück hatte ich eine gute Bekannte (15 Jahre jünger), Röntgenassistentin und seit mehreren Jahren an MS erkrankt. Sie schmiss mich zu mit Info-Material, nahm mich auf in die DMS-Gesellschaft und wurde zur guten Freundin. Wir gingen zusammen zur Selbsthilfegruppe und tauschten Erfahrungen aus.
So habe ich den Schock überwunden und kam zu dem Entschluß, das Beste aus meiner Situation zu machen.
Ich lese auch heute noch alles, was mir über MS vor die Nase kommt, denn ich habe festgestellt, je mehr ich darüber weiß desto besser kann ich damit umgehen.
So bin ich auch hier bei euch gelandet.
Es hat sich, Gott sei Dank, in den 10 Jahren nur unwesentlich verschlechtert.
Aber jetzt, in dieser Jahreszeit mit wechselhaftem Wetter und mit zunehmendem Alter geht es mir manchmal richtig schlecht. Dann kommen auch Depressionen. Aber - zum Kuckuck - wir lassen uns nicht unterkriegen!!!!!!!!!
Rud